Wie die Wasserratte schon 1908 zum Maulwurf sagte: "Glaub mir, mein junger Freund, es gibt nichts, absolut gar nichts auf der ganzen Welt, das auch nur halb so viel wert wäre, wie einfach mit Booten herumzubummeln … Ob du dich davonmachst oder ob du es bleiben lässt; ob du dein Ziel erreichst oder ob du ganz woanders ankommst oder niemals irgendwo, beschäftigt bist du immer und etwas Besonderes tust du nie."


Aus "Der Wind in den Weiden", von Kenneth Grahame.


As the Water Rat said to the Mole already in 1908, "Believe me, my young friend, there is nothing – absolutely nothing – half so much worth doing as simply messing about in boats …Whether you get away, or whether you don't; whether you arrive at your destination or whether you reach somewhere else, or whether you never get anywhere at all, you're always busy, and you never do anything in particular."


From "The Wind in the Willows," by Kenneth Grahame.


Sonntag, 7. April 2019

Canal du Rhône au Rhin 9

L'Isle-sur-le-Doubs – Montbéliard; 23 km, 11 locks, 6.5 engine hours.
Drei dysfunktionale Schleusen, eine Brücke mit einer offiziellen Durchfahrtshöhe von 3.30 Meter und eine als gefährlich beschriebene Doubsüberquerung. Was für ein Tag!

Yes, 23 km, 11 locks and 6.5 engine hours and bags of frustration as three locks played dead and the VNF observed the sacred lunch hours.
Wir verlassen L'Isle-sur-le-Doubs spät am Morgen, weil wir die Abfahrt von zwei nebeneinander parkierten Hotelschiffen abwarten müssen, die den Kanal versperren.

We left L'isle-sur-le-Doubs elevenish, as we had to wait for two hotel barges, moored side by side and thus blocking the canal, to depart for Besançon.
Auf dem Weg nach Montbéliard, unserem heutigen Ziel, gibt es mehrere sehr enge Strecken. Glücklicherweise kommt uns den ganzen Tag niemand entgegen.

On the way to Montbéliard, there were several very narrow sections. Must be fun on a busy day.
Doch wir kommen nicht weit; bereits die zweite Schleuse des Tages weigert sich, zu funktionieren.

The second lock didn't open when we worked the Télécommande.
Als ich nachschauen gehe, steht das Ausgangstor steht weit offen. Ich betätige ein paar Mal den Mechanismus, der normalerweise die Schleusung einleitet, in der Hoffnung, das Tor würde sich dadurch schliessen; aber ohne Erfolg.

Aila went to have a look and she raised the rod that normally gets things moving in the lock. Not today.
Da gibt's nur eines, sich per Fernsprechanlage an den vnf wenden, der denn auch sofortige Hilfe verspricht.

The locks have a callbox for emergencies. Aila pushed the button and talked to the VNF, who assured us help is on the way. 
Roy überbrückt die Wartezeit mit einer Bootswäsche.

Nice little waiting pontoon. Just right for some hull scrubbing. 
Ich bin noch auf dem Weg von der Schleuse zurück zum Boot, als sie anfängt, sich in Bewegung zu setzen. Also wieder zurück zum Telefon um dem vnf mitzuteilen, dass seine Hilfe diesmal nicht nötig ist.

As Aila returned from inspecting the lock, it suddenly began to work. She called the VNF again and told them we no longer needed assistance.
Eine gute Dreiviertelstunde später sind wir glücklich durch die Schleuse durch.

After almost an hour, we were on our way, so we thought.
Bei der nächsten Schleuse gibt's aber schon wieder Schwierigkeiten. Zuerst sieht alles ganz normal aus, die Ampel schaltet auf Grün-Rot, aber das Tor öffnet nicht. Hier gibt es keine Anlegestelle, also verständigen wir den vnf via Handy. Allerdings ist es mittlerweile Mittagszeit, da läuft in Frankreich bekanntlich nichts. Anderthalb Stunden kreuzen wir daher vor der Schleuse auf und ab, bis um zwei Uhr endlich jemand vorbei kommt und die Sache in Gang bringt.

The next lock, the same story. The doors were just slightly opened and we could see the water was down, ready for us to enter, but they never fully opened. We again called the VNF. Of course, it was Lunch Time. On a Saturday. So this time we had to wait a good hour and a half for help to come. And there was no handy waiting pontoon so we had keep the boat under power to resist the push-pull of current and wind. Tiresome.
Während der Wartezeit versuche ich immer wieder, die Schleuse mittels Fernbedienung doch noch in Gang zu setzen. Die Meldung auf dem Bildschirm ist allerdings wenig hilfreich.

The message on the Télécommande: "Repair in progress." Right.
Gegen halb Drei setzen wir endlich unseren Weg fort; wir haben in dreieinhalb Stunden ganze 5 km zurück gelegt.

We were through the lock at about 2:30, having traveled a mere 5 km in about three and a half hours.
Auf dem nächsten Abschnitt kommen wir zu den zwei niedrigsten Brücken auf dem Kanal, die erste mit einer Durchfahrtshöhe von 3.40 Meter, die nächste mit nur 3.30. Wir sind leicht nervös, denn laut der Broschüre des Herstellers ragt Plan B stolze 3.30 Meter aus dem Wasser. Allerdings war das, bevor wir unsere Siebensachen an Bord gebracht haben ... Es ist anzunehmen, dass wir inzwischen etwas tiefer liegen.

We'd been looking forward to this section of the canal with some trepidation. Two bridges were listed as having clearances of 3.4 and 3.3 meters. Plan B's radar arch, according to the original brochure, is 3.3 m above the water. But that was before we loaded it with all our stuff so it clearly sits lower in the water today. But, to be sure, we'd erected our latest height marker on the bow, a cut-off fishing rod with a rubber ball at the tip. We think it's pretty accurate, maybe a couple of inches higher than the radar arch. So if the marker moves, we know we have to a) be very careful or b) turn around.
Wir haben unterdessen wieder einen Höhenmesser installiert, eine Teleskopangelrute mit einem Gummiball an der Spitze. Der zeigt an, dass wir die Brücke ohne Probleme passieren können.

We made it under the 3.4 m bridge with room to spare.
Dann folgt die Brücke von 3.30 Meter. Auch da passen wir durch, und müssen folglich nicht umkehren oder alle unsere Freunde, Bekannten und Familien zu einer kurzen Bootsfahrt einladen!

Next, the 3.3 m bridge and we made through that one, too. Looks like we don't have to turn around!
Die nächsten paar Kilometer sind reines Vergnügen.

The sun was out, the scenery was fine and we enjoyed the tour.

In Dampierre gibt es ein Quai zum Anlegen. Weil aber für den nächsten Tag schon wieder schlechtes Wetter vorhergesagt ist, fahren wir weiter in den (elektrifizierten) Hafen von Montbéliard.

There is a mooring possibility in Dampierre but given that the weather was turning bad (again), we wanted a chance to have electricity, and that meant going all the way to Montbéliard.
Nach der Sperrschleuse 18bis kommt ein Streckenabschnitt, vor dem unser Kanalführer ausdrücklich warnt. "Durchfahrt des Doubs – Gefahr!" heisst es da. Und schon sind wir wieder gebührend nervös. Doch heute ist der kapriziöse Doubs gnädig.

But before we got to Montbéliard we had to pass through a section where the canal crosses the river. Our map book expressly warns about it. "Careful," it says, "Crossing the Doubs can be dangerous." Well, today it wasn't so dangerous but you never know with the capricious Doubs. 
Dann sind wir wieder im friedlichen Kanal.

Then we were back in the peaceful canal.
Die idyllische Schleuse Nr. 16. Doch auch die will nicht. Nachdem wir drin und die Tore geschlossen sind, passiert gar nichts mehr. Eine neue Variante des Versagens, sie füllt sich nicht. Wieder muss der vnf her; diesmal geht es schnell, denn er hat eine Zentrale ganz in der Nähe.

Sweet little lock, No. 16. But it also didn't cooperate. This time our call to the VNF resulted in the prompt appearance of a service person and we were quickly on our way.
Die letzten Kilometer legen wir ohne weitere Pannen zurück.

The final kilometers were drama-free and quite handsome.

Die letzte Schleuse vor Montbéliard; müde, aber glücklich!

In the last lock before Montbéliard, a bit tired but pleased to get there.