Wie die Wasserratte schon 1908 zum Maulwurf sagte: "Glaub mir, mein junger Freund, es gibt nichts, absolut gar nichts auf der ganzen Welt, das auch nur halb so viel wert wäre, wie einfach mit Booten herumzubummeln … Ob du dich davonmachst oder ob du es bleiben lässt; ob du dein Ziel erreichst oder ob du ganz woanders ankommst oder niemals irgendwo, beschäftigt bist du immer und etwas Besonderes tust du nie."


Aus "Der Wind in den Weiden", von Kenneth Grahame.


As the Water Rat said to the Mole already in 1908, "Believe me, my young friend, there is nothing – absolutely nothing – half so much worth doing as simply messing about in boats …Whether you get away, or whether you don't; whether you arrive at your destination or whether you reach somewhere else, or whether you never get anywhere at all, you're always busy, and you never do anything in particular."


From "The Wind in the Willows," by Kenneth Grahame.


Freitag, 31. August 2018

Rhône 4

Valence  Viviers; 55 km, 3 locks, 4.5 engine hours.
Heute kommen wir an Atomkraftwerken, Wasserkraftwerken und Windmühlen vorbei, legen in Viviers an, und machen einen nächtlichen Ausflug ins Mittelalter.

A high-energy day: we pass a nuclear plant, water-driven generators and windmills, and we take a nighttime walk in the Middle Ages.
Nach einigen Tagen Fahrpause verlassen wir Valence bei wechselhaftem Wetter. Der Wetterbericht sagt etwas Wind und Regen voraus, doch alles in bewältigbaren Mengen.

After several days' break in Valence, we head out in unsettled weather. Our forecasts called for a touch of rain and then later some wind, all, we judged, of manageable proportions.

La Voulte-sur-Rhone. Das Schloss stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde 1944 von Wehrmachtssoldaten schwer beschädigt.

La Voulte-sur-Rhône's castle, from the 15th century, was badly damaged by Wehrmacht soldiers in 1944.
Die Landschaft auf dieser Strecke ist abwechslungsreich, entweder stark industriealisiert oder dicht bewaldet und felsig. Hier wird nicht mehr Wein angebaut, sondern Zement und Strom gewonnen.

Rock pokes through the soil here. No more vineyards, at least for a while. There are large-scale electricity and cement plants along this stretch, or there is nothing but forest and rock. Hardly a village or town in sight.

In Cruas befinden sich ein grosses Atomkraftwerk und ein kleiner Hafen. Einen der Kühltürme hat man durch ein riesiges Wandbild verschönert. Wir lassen das alles rechts liegen und fahren weiter.

Cruas hosts a great big nuclear plant and a small harbor. We gave them both a pass.

Alte Verteidigungsanlagen zwischen Elektrizitätswerken und Stromleitungen.

An old defensive fortification between an electric plant and power lines.

Jede Schleuse an der Rhône ist mit einem Wasserkraftwerk verbunden, dient also neben der Schifffahrt auch der Stromgewinnung; hier die Schleuse von Châteauneuf-du-Rhône. Man hat uns erzählt, dass die Wasserkraftwerke von Zeit zu Zeit ihre Schleusen öffnen und Wasser ablassen, was Strömungen von rund 10 Kilometern pro Stunde verursacht. Besser, dann nicht in der Nähe zu sein!

Every lock on the Rhône has its own power plant, so the system not only enables ships to pass but also produces a lot of electricity. We are told that when these weirs open their gates and release the dammed-up water, a lot of current (up to 10 km/h!) and turbulence is created. So far, we haven't experienced one of these surges. We would hope the lockkeepers would warn us.
Wir teilen die Schleuse von Châteauneuf mit der Bella, einem Frachtschiff aus Lomé; das ist in Togo!

Lomé. That's in Togo! 
Es braucht ein starkes Tor, um diese Schleuse auszuhalten: dahinter steht eine 18.5 Meter tiefe Wasserwand!

It takes a tough door to hold back 18. meters of water!
Kurz danach taucht die Brücke von Viviers am Horizont auf, unserem heutigen Zielhafen.

We approach the day's goal, the port of Viviers.
Der Hafen von Viviers wurde vor Kurzem neu ausgestattet. Bisher mussten Yachten sich mit einer einfachen Mauer begnügen, die sie sich erst noch mit den Hotelbooten teilen mussten. Zwei Hotelboote, und der Hafen war voll. Jetzt hats für alle Platz.

Information asymmetry, case in point: Some well-intended boaters told us to skip Viviers. A very difficult tie-up on the wall, they said. Then another boater told them --- and they us --- that the harbor had just installed new floating pontoons. Knowledge is power only when it's up-to-date. 
Eine Rampe für Neira gibt es auch.

Neira approves.
Nach einem lausigen Abendessen im Hafenrestaurant brauchen wir noch etwas frische Luft, und machen einen Spaziergang in die Stadt. Viviers besteht aus zwei Teilen: dem unteren rund um den Hafen, und dem oberen rund um die Kathedrale. Der Spaziergang führt zurück ins Mittelalter, denn Viviers ist seit fünfhundert Jahren fast unverändert geblieben. Wir versprechen mehr Bilder von unserem Tagesbesuch morgen.

After a mono-taste dinner in the harbor restaurant, we felt we needed to walk off that fried feeling so we headed into town. Viviers has two parts: the lower, adjacent to the harbor, and the upper, adjacent to the Middle Ages! What a trip! The Haute Ville reminded us 1) of many medieval stone villages we've seen throughout Italy, and 2) how little we actually know about France. A daytime visit was promised for tomorrow! But discovering this collection of buildings at night was just so atmospheric.