Wie die Wasserratte schon 1908 zum Maulwurf sagte: "Glaub mir, mein junger Freund, es gibt nichts, absolut gar nichts auf der ganzen Welt, das auch nur halb so viel wert wäre, wie einfach mit Booten herumzubummeln … Ob du dich davonmachst oder ob du es bleiben lässt; ob du dein Ziel erreichst oder ob du ganz woanders ankommst oder niemals irgendwo, beschäftigt bist du immer und etwas Besonderes tust du nie."


Aus "Der Wind in den Weiden", von Kenneth Grahame.


As the Water Rat said to the Mole already in 1908, "Believe me, my young friend, there is nothing – absolutely nothing – half so much worth doing as simply messing about in boats …Whether you get away, or whether you don't; whether you arrive at your destination or whether you reach somewhere else, or whether you never get anywhere at all, you're always busy, and you never do anything in particular."


From "The Wind in the Willows," by Kenneth Grahame.


Samstag, 1. September 2018

Viviers

Viviers hat mehr als 3700 Einwohner, von denen wir aber auf unserem Spaziergang nichts zu sehen bekommen. Vielleicht wohnen die meisten von ihnen nicht in der Altstadt, denn die ist weitgehend autofrei. Seit dem 5. Jahrhundert residiert hier ausserdem ein Bischof, von dem wir aber auch nichts zu sehen bekommen.
Als wir durch den Ort spazieren, fühlten wir uns wie Zeitreisende, um mindestens fünfhundert Jahre zurückversetzt. Wir machen viele Fotos, von denen eine Auswahl zu treffen schwer fällt, deshalb zeigen wir hier mehr als gewöhnlich.
Das Herz des Ortes ist die Kathedrale mit den Wohnungen der Verwalter, Kleriker, und des Bischofs selbst. Da sammelt sich einiges Vermögen; deshalb wurde die Oberstadt schon früh zur Festung ausgebaut; der Turm der Kathedrale diente als Wach- und Festungsturm.

Viviers' historic center is at the top of the hill, around the cathedral. The town rated a bishop as early as the 5th century, and bishops need lots of attendants, ministers, scribes, servants, farmers, etc. Such concentrations of wealth need protection, of course, so the whole ensemble of buildings takes on a fortress-like character. The tower of the cathedral served as a lookout. Today, we hardly saw a soul on the town's artfully cobbled streets.
We found Viviers' old town magical. Below, a selection from the many photos we took. More than we usually post but the town --- well-preserved, lived-in, but somehow eternally still behind those thick stone walls --- just fascinated us.
Was diese Mauern alles gesehen haben; den Hundertjährigen Krieg, zum Beispiel.

Oh, the wars these walls have seen, the Hundred Years' War among them.





Die Fassade des sogenannten Ritterhauses wurde im 16. Jahrhundert durch einen steinreichen, ambitionierten und skrupellosen Kaufmann verziert. Er amtete auch als Verwalter des bischöflichen Vermögens und als Steuerreintreiber, wobei er sich beträchtlich bereicherte. Vom Bischof deswegen angeklagt, trat er zum Protestantismus über und entzog sich so der königlichen Gerechtigkeit. Während der Religionskriege schwang er sich zum Anführer der Hugenotten auf, fiel an ihrer Spitze in Viviers ein und plünderte und zerstörte einen Teil der Oberstadt. 1568 wurde er gefasst und hingerichtet.

The Knights' House was adorned by a wealthy Protestant merchant in the 16th century. This won him no favor with the bishop of Viviers and when his personal judgement day arrived, it was harsh. In 1658 he was executed.






Der Aufgang zur Kathedrale.

Aila's in the cathedral and Neira ain't moving.