Von Cambrai aus haben wir über 22 Schleusen, zwei Tunnels, und mit drei Übernachtungen unterwegs, den Hafen von St. Quentin erreicht.
We were excited and a bit nervous about this stretch. We have been climbing steadily to this point and now we were about to reach a watershed, traversed via two tunnels.
Mit dem Telecommand geht das Schleusen ruckzuck. Der Wasserstand steigt bzw. fällt hier auf dem Canal de Saint Quentin um jeweils rund zwei Meter.
The locks come and go. We have not been forced to share a lock with anyone yet. The barges go alone and there has been very little pleasure boat activity at all.
Während dem Schleusen kann man die Aussicht bewundern, ...
Always nice to get the first glimpse over the wall.
... oder sich in der Sonne räkeln.
Aila enjoys a bit of sun and a stretch as we wait.
Doppelrot, rien ne va plus. Ein einziges Mal gibt es eine Panne, als eine Barge in der Schleuse stecken bleibt, weil sich das Schleusentor nicht schliesst.
The locks have worked remarkably well so far on the Saint-Quentin Canal, until this one. A door got stuck and we had to pull over to the shore and wait a bit for things to get straightened out.
Die Frachtschiffer üben sich in Geduld, sie kennen diese Strecke rauf und runter auswendig. Ein Anruf genügt, und vnf ist unterwegs. Eine halbe Stunde später ist das Problem behoben.
Soon enough, we were all on the way again.
Ohne die Schleusen wäre die Fahrt auf dem St. Quentinkanal idyllisch und ruhig. Verkehr gibt es fast keinen, weder Berufs- noch Pläsierfahrt.
Idyllic.
Eine Nacht verbringen wir in Honnecourt-sur-Escaut, nach der Schleuse Nummer 14.
We tied up for the night after the 14th lock, at Honnecourt-sur-Escaut.
Am nächsten Morgen geht es weiter zum ersten Tunnel. Schon die Zufahrt ist etwas unheimlich. Hohe Wände mit angedeuteten Arkaden auf beiden Seiten.
The next day we knocked off after a mere three locks in the morning and tied up at the towing station for the Riqueval Tunnel where we waited for the 5 o'clock "train."
Plan B im 'Gare de Touage' vor dem Riqueval Tunnel. Er ist mit über 5.6 Kilometern der längste Bootstunnel in Frankreich. Man fährt nicht selber durch, sondern wird geschleppt, 30 aneinander gehängte Frachtkähne können bei Bedarf gleichzeitig durch den Tunnel gezogen werden. Der Warteplatz ist entsprechend lang. Wir sind, zusammen mit einer französischen Yacht, die einzigen Kunden an diesem Tag.
At 5.6 kilometers, Riqueval is the longest boat tunnel in France. A tow boat is guided by a chain. It can drag as many as thirty barges. This afternoon, it was just the couple on French yacht Cheers, whom we met in Cambrai, and us.
Geschleppt wird der Grösse nach, Plan B macht das Schlusslicht.
Cheers is longer and heavier than Plan B so they went first and we were tied to their stern.
Der Schlepper läuft durch den ganzen Tunnel einer am Boden liegenden Kette entlang. Man kann das Rasseln schon draussen hören, im Tunnel selbst ist es dann ganz schön laut. (Im nächsten Instapix gibt's den Film dazu!)
We were worried about our air draft, our height above the water, which we calculate at around 3.3 meters. PC-Navigo said we could do it and, after a brief consultation, the towing crew agreed. In the end, we had plenty of room.
Es ist im Tunnel verboten, den Motor laufen zu lassen, Steuern bringt daher nicht viel. Wir müssen Plan B gleich nach der Einfahrt mit den Bootshaken einige Male von der Wand abstossen; nach einer halben Stunde hat sich alles eingependelt, und die Fahrt verläuft ruhig. Die ganze Tunneldurchquerung dauert zwei ziemlich kalte Stunden.
Motors can't be used in the tunnel and as we started out, we had to push off the walls a few times. But after al while, the ropes settled in and so did we. Thanks, Napoleon!
Am nächsten Tag liegt der kleine Lesdins Tunnel vor uns, läppische 1100 Meter. Hier darf man selbst fahren.
The next day, we entered the 1100-meter-long Lesdin Tunnel, and here we were under our own power.
Der Tunnel ist schnurgerade, man kann von einem Ende das andere sehen. Im Berg über uns entspringen die Quellen der Schelde und der Somme.
We drove under the source of the Escaut River, called the Schelde in Holland, where it empties into the North Sea.
Schleuse Nummer 22, die letzte vor Saint Quentin. Hier kommen wir erstmals seit Cambrai wieder in einen Hafen, die letzten Nächte haben wir jeweils in einer Nische am Kanal verbracht. Die Erwartungen sind hoch, ebenso die Vorfreude auf eine lange, heisse Dusche.
After thee nights off grid since Cambrai, we were looking forward to a real marina with all the services. But once again we were disappointed. The Port de Plaisance (pleasure boat harbor) in Saint-Quentin was decommissioned in 2012, it turns out. It just doesn't pay to keep these places running in this part of France.
Der Vieux Port de Saint Quentin ist dann allerdings eine Enttäuschung. Vieux ist nicht übertrieben, auch dieser Hafen ist seit 2012 nicht mehr in Betrieb. Es gibt Wasser, Strom und einige gut gepflegte Boote, ansonsten gammelt die Anlage vor sich hin. Man ist zudem von der Stadt durch eine Autobahn getrennt, die nicht ganz einfach zu überqueren ist, so dass sich jede Einkaufstour und Stadtbesichtigung zu einer längeren Wanderung ausweitet.
A particularly unflattering photo but there are some pretty beat down boats here. Orphaned infrastructure strikes again.
Saint Quentin selber hat seinen Charme, im Bild das Rathaus aus dem frühen 16. Jahrhundert.
The town itself has its charms. It's been part of France since the 1300s while nearby Cambrai, on the other side of the hills that the tunnels pierce, was only added in the 1630s.