Um den Mercatorhafen in Oostende zu verlassen, müssen wir durch die Mercatorschleuse, die an diesem Samstagmorgen von Schaulustigen gut besucht ist.
Mercator Marina is a few hundred meters from the open sea but it's well protected behind its own lock.
Dann geht es nach einer Haarnadelkurve durch die Demeyschleuse in den Kanal von Oostende nach Gent.
A quick turn to the right leads to the Demey Lock and beyond it the Gent-Oostende Canal.
Nach wenigen Kilometern biegen wir rechts ab, um durch die Schleuse bei Plassendale in den Kanal nach Nieuwpoort zu gelangen. Die pittoreske Schleuse aus dem 17. Jahrhundert steht meistens offen, Ein- und Ausfahrt werden aber von zwei Brücken blockiert. Es ist kurz vor Mittag, als der Brückenwärter uns in die Schleuse hineinlässt; danach ist Schluss. Um wieder raus zu kommen, müssen wir warten bis zum Ende seiner Mittagspause um zwei Uhr.
We turned into the small canal to Niewpoort and had to wait an hour and a half for the bridge to open. A covenient break for lunch.
Die Höchstgeschwindigkeit auf dem kleinen Kanal ist 5 km/h. Zwar fahren wir etwas schneller, aber die Fahrradfahrer auf dem Uferweg flitzen dennoch in Scharen an uns vorbei. Wir verbringen die Nacht in Leffinge, auf halbem Weg nach Nieuwpoort, an einem nigelnagelneuen Steiger (aber ohne Wasser oder Strom).
The speed limit is allegedly 5 km/h. We went a bit faster, although bicyclists routinely passed us.
Der Kanal von Plassendale nach Nieuwpoort verläuft parallel zur Küste, hier im Hintergrund der Badeort Nieuwpoort. Der Kanal wurde während des Dreissigjährigen Kriegs von überwiegend englischen Baurabeitern gegraben (im reichen Flandern machte man sich damals die Finger nicht gern mit harter Arbeit schmutzig). Er sollte die Seehäfen Oostende und Nieuwpoort übers Binnenland miteinander verbinden, während vor der Küste spanische, niederländische, englische und französische Kriegsschiffe die Interessen ihrer jeweiligen Nationen vertraten.
That's Nieuwpoort in the background. It's on the sea.
Bei Nieuwpoort geht es durch die St. Jorisschleuse in die Yser. Sie gehört zu einem komplizierten Schleusenkomplex der nicht nur die Schifffahrt bedient, sondern auch den Wasserstand in den umliegenden Poldern regelt.
The St. Joris Lock, a guillotine. Impressive.
Eine Schleuse, bei der sich das ganze Tor senkt, haben wir bisher noch nie passiert.
Closing clean and quick.
Während dem Ersten Weltkrieg wurden die Schleusen von Nieuwpoort genutzt um das Umland der Yser zu fluten und so die deutschen Truppen am weiteren Durchmarsch zu hindern. Danach verlief der Yser entlang die Frontlinie; hier standen sich vier Jahre lang junge Männer aus allen europäischen Nationen gegenüber, um sich gegenseitig zu metzeln.
This area was a permanent battlefield in WW1. The Germans wanted to shut down the nearby French ports of Dunkirk and Calais but the Belgians slowed them down by flooding the entire marsh. Thereafter the rest of the combatants determined the Western Front was not often quiet between 1914 and 1918.
Bei der Einheitsbrücke hält ein Soldat das Gedenken an die Gefallenen wach.
In Diksmuide erinnern das Friedenstor und der Yserturm an die zehntausenden flämischen Soldaten, die hier begraben liegen. Der Turm wurde zu einem Symbol der flämischen Unabhängigkeitsbewegung; die Buchstaben AVV und AVK stehen für 'Alles Voor Vlaanderen, Vlaanderen Voor Kristus'.
There was a wave on monument-building across Flanders after the Great War. Several hundred towers were built throughout the province. Put people to work, addressed a mass need to commemorate the slaughter at their doorstep, and not least provided a propaganda platform for the shaping of the recent traumas for nationalistic purposes. WW1 changed everything, and almost everybody in Europe was painfully touched by it. But it was a long time ago and we seem determined to forget the lessons it might offer.