Wie die Wasserratte schon 1908 zum Maulwurf sagte: "Glaub mir, mein junger Freund, es gibt nichts, absolut gar nichts auf der ganzen Welt, das auch nur halb so viel wert wäre, wie einfach mit Booten herumzubummeln … Ob du dich davonmachst oder ob du es bleiben lässt; ob du dein Ziel erreichst oder ob du ganz woanders ankommst oder niemals irgendwo, beschäftigt bist du immer und etwas Besonderes tust du nie."


Aus "Der Wind in den Weiden", von Kenneth Grahame.


As the Water Rat said to the Mole already in 1908, "Believe me, my young friend, there is nothing – absolutely nothing – half so much worth doing as simply messing about in boats …Whether you get away, or whether you don't; whether you arrive at your destination or whether you reach somewhere else, or whether you never get anywhere at all, you're always busy, and you never do anything in particular."


From "The Wind in the Willows," by Kenneth Grahame.


Dienstag, 18. Oktober 2016

Die Antike lebt – C wie Castor

Wer Castor hört, denkt meist auch Pollux. Die zwei sind tatsächlich unzertrennlich, nämlich in der Sternenkonstellation der Zwillinge. Das helle Sternenpaar gilt als Beschützer der Seeleute, denen Castor und Pollux manchmal auch im Elmsfeuer erscheinen. Und da Seeleute ja bekanntlich abergläubisch sind, sind Castor und Pollux unter den Bootsnamen gut vertreten.

Die Geschichte hätte auch ganz anders ausgehen können, denn Castor und Pollux kommen aus schwierigen Familienverhältnissen. Castor, griechisch Kastor, ist sowohl der Zwillings- als auch der Halbbruder des Pollux. Zudem hat er noch zwei Zwillingsschwestern, nämlich Helena und Klytaimnestra, die ebenfalls Zwillinge und Halbschwestern sind. 

Der Grund für dieses Zwillings-Chaos ist, wie so oft in griechischen Götterkreisen, die Fleischeslust von Göttervater Zeus. 

Die Mutter der vier Kinder ist Leda, in die sich der Göttervater verguckt, und die er daher in Gestalt eines Schwans heimsucht. (Was zeigt: Männer von der Sorte gab es immer schon, nicht erst seit Donald Trump). Zeus schwängert Leda und zeugt dabei Pollux und Helena (die später Troja zu Fall bringen wird). Kurz darauf wird Leda auch von ihrem legitimen Gatten Tyndareus beglückt, der dabei ebenfalls zwei Kinder zeugt, nämlich Kastor und Klytaimnestra.

Die vier Kinder stecken – da Zeus bei der Zeugung ja ein Schwan war – in zwei Eiern, die Jungs in einem, die Mädchen im andern. Und obwohl sie Vierlinge sind, hat die unterschiedliche Vaterschaft Konsequenzen: Pollux und Helena sind unsterblich; Kastor und Klytaimnestra dagegen sind es nicht. 

Tja, und wie es kommt, dass die beiden Brüder trotzdem glücklich vereint als Sterne am Himmel strahlen, folgt unter P wie Pollux.