Wie die Wasserratte schon 1908 zum Maulwurf sagte: "Glaub mir, mein junger Freund, es gibt nichts, absolut gar nichts auf der ganzen Welt, das auch nur halb so viel wert wäre, wie einfach mit Booten herumzubummeln … Ob du dich davonmachst oder ob du es bleiben lässt; ob du dein Ziel erreichst oder ob du ganz woanders ankommst oder niemals irgendwo, beschäftigt bist du immer und etwas Besonderes tust du nie."
Aus "Der Wind in den Weiden", von Kenneth Grahame.
As the Water Rat said to the Mole already in 1908, "Believe me, my young friend, there is nothing – absolutely nothing – half so much worth doing as simply messing about in boats …Whether you get away, or whether you don't; whether you arrive at your destination or whether you reach somewhere else, or whether you never get anywhere at all, you're always busy, and you never do anything in particular."
From "The Wind in the Willows," by Kenneth Grahame.
Mittwoch, 30. Mai 2018
Dienstag, 29. Mai 2018
Seine Amont 4
Wir verschieben uns ein paar Kilometer die Seine hinauf von Samois nach Valvins, das auf der Karte gar nicht verzeichnet ist, weil es nur aus dem Hafen, ein paar Häusern, einem Aldi und einem MacDonalds besteht. Das nächstgrössere Dorf ist Avon, und etwas weiter Inland liegt das berühmte Schloss von Fontainebleau, wo vom 12. bis zum 17. Jahrhundert alle französischen Herrscher gelebt haben. Wir hoffen, es noch zu besuchen, und von dort zu berichten.
We slid down the road (up the Seine, actually) just a few km to Valvins' Halte Nautique. It's close to Fontainbleau, the royal getaway from the 12th to the 17th century, replaced by Versailles, don'tcha know.
Abfahrt aus Samois.
Leaving sweet Samois.
Wegen den guten Jagdmöglichkeiten im Wald und natürlich der königlichen Nachbarschaft von Fontainebleau, bauten hier viele reiche Pariser ihre Sommerhäuser. Einige der extravaganten Villen sieht man am Ufer vorbei ziehen.
Some handsome summer houses along the banks of the Seine.
Plan B im Port du Pays de Fontainebleau.
Looks peaceful enough but Plan B did some pretty vigorous bouncing in the wakes of passing barges, not every time but when conditions were right (wrong), we rocked and rolled more than a little.
Sonntag, 27. Mai 2018
Seine Amont 3
Die Ufer sind hier dicht bewaldet; links der Fôret de Barbeau, rechts der Fôret de Fontainebleau, einer der grössten Wälder Westeuropas.
Plan B im Hintergrund; der Liegeplatz in Samois befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft eines netten kleinen Restaurants.
Samois ist ein idyllischer kleiner Ort; die Ruelle de Chevrier zwischen den Gärten der schönen Häuser ist ein idealer Hundespazierweg.
Weil es im Hafen keinen freien Platz mehr gibt, legt sich am Samstag für einige Stunden eine Linssen Yacht neben uns. Da es schon fast Mittag ist, werden wir sofort zu Champagner eingeladen. Wir verabschieden uns nach einer halben Stunde und kehren auf Plan B zurück, während nebenan weiter gegessen und getrunken wird. Nach einigen Stunden machen sich die Linssenleute wieder auf den Weg in ihren Heimathafen.
We mentioned that it's normal practice to tie up to another boat in a lock. That also goes for busy harbors. We had a prime spot on the short quay in Samois and when a spiffy Linssen pulled up for lunch, of course we welcomed them to tie up to Plan B. Given that it was lunch time, the champers was already well cooled and we were duly invited aboard for a reciprocal tipple (or two). Let's just say we're fast learners when it come to the art of French boating!
Samstag, 26. Mai 2018
Seine Amont 2
46 Kilometer legen wir auf dieser Etappe zurück, mehr als geplant. Eigentlich wollen wir von Draveil lediglich nach Melun fahren. Weil es uns dort aber nicht gefällt, machen wir uns nach einer Pipipause für Neira wieder auf den Weg, und landen schliesslich in Chartrettes.
After leaving Draveil, the idea was to spend a night in Melun but we didn't like the mooring --- passing barges sent us bobbling like a cork in a washing machine, and some of the guys on the quay looked a bit funny too. So after a quick powder-room visit for Neira we moved on.
Nach dem langen Pfingstwochenende hat's viel Verkehr auf der Seine.
After the long weekend, Pentecost, there's much traffic on the Seine.
Wir teilen uns die Schleuse mit einigen Frachtern. Einer von ihnen ist der Schubverband Poseidon-Trident.
We went through a lock with a few freighters, including Poseidon and Trident.
Die Antike lebt!
Antiquity lives!
In den Schleusen ist es immer dasselbe: ich schufte ...
Another lock, another workout for Aila...
... während Roy und Neira knuddeln.
... while Neira and I cuddle.
Sub-Kultur.
Subculture....
In Corbeil sind die Mühlen aus dem 19. Jahrhundert immer noch in Betrieb.
The big 19th century mills in Corbeil are still active.
In der Schleuse Le Coudray stösst eine kleine Yacht zu unserem Konvoi. Sie fährt vor uns in die Schleuse, und weil es danach für uns nicht mehr genug Platz gibt, um an der Mauer festzumachen, legen wir uns an ihre Seite. Es ist ja sehr gemütlich, wenn man in der Schleuse an der Seite eines anderen Schiffes liegt. Die anderen müssen arbeiten, also die Seile dem steigenden oder fallenden Wasserstand anpassen, während man selber Pause hat.
In the lock Le Coudray, we tied up to another cruiser, a French-owned Dutch boat. The people on it seemed a bit overly cautious, in my view. They could have moved closer to barge and created space for us to tie up on the wall; instead, we had to tie up to them, a common enough practice, with the advantage that the boat on the wall has to manage the rising or falling tie-up points while we just float up or down next to them without having to change our tie-up. That's the theory, anyway. Practice proved a bit more complicated this time.
Die Yacht hat einen Yorkie an Bord!
Meanwhile, our sympathies for the couple on the cruiser spiked when we saw they had a sweet, shy Yorkie onboard.
Wir sind zu Berg unterwegs, also gegen die Strömung. In den Schleusen steigen wir auf: wir fahren bei niedrigem Wasserstand in die Kammer ein, und wenn alle Boote drin sind und die Tore dicht, fängt das Wasser an zu steigen. Dabei hat man das Problem, dass man das Seil fortwährend weiter oben wieder festmachen muss, um nicht von der Mauer abzudriften. Gar nicht so einfach in den Seineschleusen, denn die sind für die Grossen gemacht; an uns Kleine hat niemand gedacht. Es gibt nur wenige Poller in der Schleusenmauer, und sie liegen weit auseinander. Wenn das Wasser also zu steigen beginnt, kommt irgendwann der Punkt, an dem der Poller, an dem man hängt, unter Wasser steht. Hat man sein Seil nicht richtig festgemacht, flutscht es spätestens dann über den Poller. Der nächste Poller (falls es denn überhaupt noch einen zweiten gibt) ist aber immer noch so weit weg, dass man ihn nicht erreichen kann. Mit dem Resultat, dass man nun durch die ganze Schleuse gewirbelt wird, denn die Turbulenzen, die das in die Kammer einströmende Wasser verursacht, sind ziemlich heftig. Genau das widerfährt unserem Schleusennachbarn; plötzlich driften wir im Doppelpack frei in der Schleuse herum. Wir werfen schnell unsere Leinen los und machen an dem nun frei gewordenen Platz an der Mauer wieder fest. Unser ehemaliger Nachbar treibt noch eine Weile herum und rettet sich dann an die Seite eines Frachter. Gefährlich ist das Ganze nicht, verletzt werden kann höchstens der Stolz.
Back to our story, visualize, if you will, that as the water level rises in the chamber you have to re-tie to another, higher, cleat in the wall. It takes a little dexterity, sometimes more than a little, but it's pretty routine here in France. We were blithely tied to the cruiser, expecting them, as French boaters, to have this procedure under control. I went to the head and when I reappeared I saw that our little twosome had detached from the wall and were floating steadily toward the barge on our right. The French couple had lost their tether to the left-hand wall. Ooops. Not a crisis. I backed away from the barge and the cruiser, pulled in behind the latter and we then managed our own ascent in the lock. But it was just another example of how quickly even routine operations can go south on a boat.
Unmittelbar nach der Écluse La Cave liegt der kleine Hafen von Chartrettes, wo wir für die Nacht festmachen.
Right after another lock, we pulled into the little volunteer-run harbor of Chartrettes and tied up for the night.
Nach der langen Fahrt steht Neiras obligatorisches Bauchbad ganz oben auf der Prioritätenliste.
It had been a long day. 46 km and six engine hours. We know our priorities and Neira's obligatory dip in the Seine is high on the list.
Unterwegs trifft sie einige lokale Artgenossen.
She soon made friends with the locals.
Derart erfrischt, ist sie bereit für ein Nickerchen.
Refreshed, she was ready for her nap.
Plan B im Club Nautique de Chartrettes. Das ist ein so hübsches Plätzchen, dass wir gleich zwei Nächte da bleiben. Man liegt direkt an der Seine, es gibt immer etwas zu sehen. Dank den Schwimmstegen halten sich die Turbulenzen der durchfahrenden Frachter in Grenzen.
The little harbor was just what we needed after a long hot day. We liked it so much, we decided to tack on another day, just to rest.
Wir Mädels planen die nächste Etappe.
Neira and Aila enjoy doing a little route-planning together.
Donnerstag, 24. Mai 2018
Instapix Paris Plus
The Bastille market, on Thursdays and Sundays, is said to be one of the biggest in Paris. The flowers, the food, the vast array of other stuff, well, it was eye-popping.
Spargeln, mmmmh!
The Asparagus Monster strikes again!
Breton crepes. We had a couple of savory examples. Mmm-mmm.
Hier erhalte ich eine Lektion im Turbanbinden.
These wired headwraps really didn't work for Aila but you have to try.
Dieser Holzbildhauer bearbeitet an der Bastille einen ganzen Baumstamm.
Wir haben eine Ausstellung mit Bildern der Roma Ceija Stojka besucht, die als Kind drei deutsche Konzentrationslager überlebte und im Alter von 55 Jahren ihre Erinnerungen in Bildern zu verarbeiten begann. Ihr Werk reicht von idyllischen Kindheitserinnerungen als Fahrende bis zu den Horrorszenen des Lagerlebens. Sehr bewegend und teilweise schwer zu ertragen.
The Maison Rouge, just upstairs from the harbor, had a large show of works by Ceija Stojka, a Roma born in Austria in 1933, who survived Nazi death camps. She began painting her memories when she was 55, from her idyllic youth to the horrors of the camps. Technically naive, unflinching and very moving.
Eine Graffiti-Auslese.
Some striking graffiti.
Neiras Traumschiff.
Neira's dreamboat.
Es gibt in Paris viele Obdachlose, meistens Männer, aber auch einige Familien. Einige wenige, Privilegierte, leben in Zelten.
There are plenty of guys sleeping rough in Paris and we noticed quite a few had some very good gear --- tents and bags --- from the French firm Quecha, probably donated, I'm guessing.
Waschtag auf der Seine.
Laundry day on the barge.
Diesem Verkehrsschild ist etwas ganz Ungutes widerfahren.
Somebody big rammed this sign.
Diese Familie war sehr stolz auf den selbstgenähten Hundesitz!
These folks actually posed their dog for a photo. Proud they were!
Heckenkunst.
France, hedged.
FaceTime!