Dienstag, 2. Februar 2016

Die Antike Lebt – A wie Ariadne

Ariadne ist eine kretische Prinzessin mit einer ganzen Schar Geschwister, von denen viele jung sterben: Glaukos, zum Beispiel, der beim Spielen in einen Honigtopf fällt und darin erstickt. Oder Androgeos, der vom attischen König getötet wird, weil er im Wettkampf alle Preise gewinnt. Auch der schreckliche Minotaurus, halb Mensch, halb Stier, ist ein Halbbruder Ariadnes. Er haust in einem Labyrinth auf Kreta und verschlingt alle neun Jahre sieben Jungfrauen und sieben Jünglinge, die ihm von Athen als Sühne für den Tod des Androgeos zugeführt werden müssen. Die Athener sind darüber verständlicherweise nicht begeistert, und sinnen auf Abhilfe. Sie schleusen den Helden Theseus in die Gruppe der Menschenopfer ein, um dem Minotaurus den Garaus zu machen.
Auf Kreta angekommen, verliebt sich Ariadne in Theseus. Sie hilft ihm, den Minotaurus zu töten, indem sie ihn mit einem Schwert und einem roten Wollfaden bewaffnet, dessen Ende er am Eingang des Labyrinths befestigen soll. Theseus tötet den Stiermenschen und findet mit Hilfe des roten Fadens aus dem Labyrinth heraus.
Ariadne heiratet später den Weingott Dionysos, der sie nach ihrem Tod zu sich auf den Olymp holt. An manchen griechischen Orten – auf Kreta und Zypern zum Beispiel – wird sie als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt.